German Masters – Deutsche Meisterschaft Youngtimer am 24.09.2022

Am 24. September trafen sich die Youngtimer-Fans zur ersten Deutschen Meisterschaft auf der Rennstrecke DPM AUTODROM.

Die Freude, endlich wieder gemeinsam fahren zu können, war von Anfang an spürbar. So stand dem Wettkampf über die Renndistanz von 48 Minuten nichts mehr im Wege.

Am Start zwei Rennklassen, nach dem international gültigen Youngtimer-Rennreglement, nämlich MINICARS (bzw. Kampfzwerge) und die größeren GROUP 2 (Gruppe 2) Spezial-Tourenwagen. Beide Klassen fuhren gemeinsam, wobei die Fahrzeuge auch in jeder Klasse getrennt gewertet wurden.

Um größtmögliche Chancengleichheit zu gewährleisten,
wurden zuvor getestete und markierte Motoren und gekennzeichnete Rennsport-Hinterreifen (hergestellt in der gleichen Mischung Racing F35 und aus einer Charge) als Hand-Out-Rennteile ausgegeben. Diese Einheitsteile wurden unter Aufsicht der technischen Kontrolle in alle Fahrzeuge eingebaut und anschließend im Rennen verwendet.

Am GERMAN MASTERS nahmen eine Fahrerin und 25 Fahrer teil, von denen 10 in der Klasse der Kampfzwerge starteten. Ebenfalls anwesend und auch am Start war D. Vallese, aus der Geschäftsführung von BRM, der eigens für die Meisterschaft aus Italien angereist war.

Das Qualifying wurde erwartungsgemäß von den Fahrzeugen der Gruppe 2 dominiert. Die Fahrer G. Inäbnit, M. Akimov und M. Bürck belegten die ersten 3 Plätze. Mit dem schnellsten Kampfzwerg erreichte B. Mager einen sensationellen 7. Platz und lag damit in der kleinen Klasse vorne. Ihm folgten die Zwergenbändiger A. Thorwesten auf dem 2. Platz (bzw. 11. Gesamtplatz) und A. Hatz (3. Platz und 12. Gesamtplatz).

Nach dem Start der ersten Gruppe ging es sofort schnell und konzentriert zur Sache. Der Kampf um die Spitze entwickelte sich dann zunehmend zu einem harten Doppelduell zwischen zwei Kampfzwergen und zwei Gruppe-2-Autos. Im weiteren Verlauf des Rennens konnten sich dann die Kampfzwerge absetzen, d.h. M. Föller überquerte die Ziellinie knapp vor W. Krech, die damit im Endergebnis sogar auf die Plätze 13 und 15 (bzw. 7 und 8 bei den Kampfzwergen) vorfahren konnten. Dahinter folgte die schnelle Gruppe 2 von P. Wohlgemut und F. Trautmann, gejagt von R. Klose und W. Ritschel, dem einzigen Fahrer, der einen klassischen „Daumendrücker“ ohne elektronische Fahrhilfen verwendete! Danach kamen auch schon die Newcomer J. Grünberg (mit 13 Jahren als jüngster Starter mit Sonderzulassung am Start), ein weiterer Kampfzwerg pilotiert von R. Halbe und die Fahrerin F. Trautmann ins Ziel.

In der zweiten Startgruppe kam es zum Schlagabtausch zwischen zwei Zwergen und sechs Gruppe 2! Die Fahrweise war sensationell und diszipliniert, d.h. die gesamte Kampftruppe war nicht nur sehr schnell, sondern ging auch fair und besonnen auf die Jagd nach Runden. Es gab heftige Positionskämpfe, aber eher wenige Zwischenfälle, es gab keine häufigen Rennunterbrechungen durch vermehrten Lackaustausch oder Unfälle! Nach Halbzeit konnten sich D. Vallese, dicht gefolgt von F. Schüler, absetzen. Es folgte ein harter Kampf um Platz 3 zwischen den Fahrern R. Leenen (Gr.2), A. Hatz, A. Lippold und A. Hofmann über die gesamte Renndistanz. Knapp dahinter die schnellen A. Thorwesten und G. Pünder (Gr. 2). Das vorläufige Ergebnis bestätigte die hervorragende Gruppenleistung und sorgte verdient für viel Begeisterung, und später, auch noch für eine große Überraschung …

In der dritten Startgruppe kam es zum Showdown der 8 Trainingsschnellsten, bei dem ein kleiner Kampfzwerg einer siebenköpfigen Armada der Gruppe 2 gegenüberstand. Das Rennen startete erwartungsgemäß mit sehr hohem Tempo. Das Fahren war schnell und gekonnt, d.h. eine wilde Meute Gruppe 2 und mittendrin ein böser Kampfzwerg, der sich nicht so schnell geschlagen geben wollte. Kurzum, hervorragender Rennsport über alle Spuren hinweg. Erst als das Renntempo weiter anzog, kam es in den Läufen 6 und 7 zu dem, was viele haben kommen sehen. Das Rennen wurde dramatischer und hektischer, was zu zusätzlichen Unterbrechungen führte. Unbeeindruckt davon, ging das Duell an der Spitze zwischen T. Alber und M. Akimov konsequent aber fair weiter, wobei M. Brück und B. Mager dem Duo lange folgen konnten. Dahinter kämpften vier weitere Gruppe 2 um die Platzierungen. In Schlagdistanz G. Inäbnit auf Position 5 vor H. Mieth, gefolgt von M. Bestgen und D. Grünberg, die nach langen 48 Minuten weniger als eine Runde trennte!

Im Anschluss war die Sensation perfekt, und dass zuvor unvorstellbare eingetroffen:

Erster im Gesamtergebnis und deutscher Meister in der Klasse Kampfzwerge wurde D. Vallese*, der aus der zweiten Startgruppe von Startplatz 16 auf Platz 1 fuhr. Platz 2 belegte, und deutscher Meister in der Klasse Gruppe 2 wurde, T. Alber, der von Startplatz 8 aus ins Rennen gehend, sich im Gesamtergebnis nur ganz knapp geschlagen geben musste.

In den TOP 10 folgten M. Akimov (Platz 3 und 2. Platz Gr. 2), F. Schüler (Platz 4 / 2. Platz Kampfzwerge), M. Brück (Platz 5 / 3. Gr. 2), B. Mager (Platz 6 / 3. Zwerge), G. Inäbnit (Platz 7 / 4. Gr. 2), R. Leenen (Platz 8 / 5. Gr. 2), A. Hatz (Platz 9 / 4. Zwerge) und A. Lippold (Platz 10 / 5. Zwerge).

Bei der Siegerehrung wurden die Preise, BRM Slotcars, an die glücklichen Gewinner in beiden Rennklassen überreicht. Die Preisverleihung wurde von A. Ehl vom Fachmagazin Car-On-Line durchgeführt.

D. Vallese stiftete seinen Preis, der bei der Tombola verlost wurde, und B. Mager überreichte seinen Preis dem jüngsten Teilnehmer, J. Grünberg, als Geschenk für seine hervorragende Teilnahme am Rennen.

Der Fahrerin F. Trautmann konnte den Concours d’Elegance für das schönste selbstlackierte Slotcar und als Preis einen Slotcar-Bausatz von BRM gewinnen.

Abschließend sei noch angemerkt, dass ein buntes Starterfeld mit tollen Youngtimern für viel Spaß beim ersten „German Masters“ sorgte. Der Wettkampf zwischen den beiden Rennklassen sorgte für einen zusätzlichen Reiz, der das actiongeladene Rennen noch spannender machte.

Erfreulich war, dass viele mit dem hohen Tempo des Rennens mithalten konnten. Entscheidend war, im Rennen über alle 8 Spuren konstant schnell zu sein. Interessant ist die Tatsache, dass die beiden Klassensieger, mit einer bemerkenswert ruhigen aber sehr effektiven Fahrweise unterwegs, während des Rennens keinen einzigen Boxenstopp machten, die Konkurrenz aber viel Zeit beim Reifenservice verlor.

Fazit: Das internationale Rennreglement lieferte die Grundlage für einen bis zum Schluss spannenden Wettkampf auf einem hohen Leistungsniveau, der mit etwas weniger Hektik in der letzten Startgruppe auch ganz anders hätte enden können. Aber so ist Racing und das ist auch gut so, denn was kann spannender sein als ein unvorhersehbares Rennergebnis?

Wir gratulieren den Siegern D. Vallese, T. Alber, M. Akimov, F. Schüler, M. Brück und B. Mager, sowie allen weiteren Fahrer/innen auf den folgenden Plätzen.

Wir wünschen allzeit „gut Strom“!
Euer Team von H+T Motor Racing

*Anmerkung:
D. Vallese war mit einem Leihwagen und einem ebenfalls zur Verfügung gestellten Geschwindigkeitsregler am Start. Als der verwendete Handregler im Pflichttraining Probleme machte, fuhr er im Rennen einen anderen Leihregler. Das Siegerfahrzeug wurde serienmäßig, d.h. in Standardversion (nur mit optionalen Befestigungsschrauben) gefahren.