Nach 3 Jahren der Zwangsruhe, starteten endlich die Motoren am DPM AUTODROM und es war eine Freude, diese wieder hören zu können.
Auf dem Programm stand die zweite Deutsche Meisterschaft im High Speed Slot Car Racing über eine Renndistanz von 40 Minuten.
Gefahren wurde in zwei Klassen, Offenen-Klasse Division 1 und Standard-Klasse Division 2 in der nur serienmäßige Einheitsteile, für eine größtmögliche Chancengleichheit, zugelassen sind. Zur Gesamtwertung ist eine Sonderwertung, für Fahrzeuge der Division 2, ausgeschrieben.
Dem schnellsten Rennen der Saison stellten sich eine Fahrerin und 15 Fahrer, davon starteten elf in der offenen Klasse (Division 1).
An den Slotcars wurde bis zuletzt gearbeitet. So wurden alle Top 10 Boliden der Gesamtwertung, im Freitags- bzw. Samstagstraining, zum ersten Mal überhaupt gefahren. Aber auch ohne zusätzliche Testtage gab es wenig Ausfälle, und gefahren wurde schneller als je zuvor.
Die Qualifikation stand klar im Zeichen der Division 1, welche die Plätze 1 bis 8 belegten. Hierbei bestimmten die Fahrer I. Porzel, L. Schäfer, sowie M. Kerth das Geschehen und belegten die ersten 3 Plätze. I. Porzel holte sich mit 3,206 Sekunden die Pole Position. Trotz Übermacht der offenen Klasse, konnten noch zwei Division 2 Fahrzeuge, auf den Positionen 9 (W. Krech) und 10 (H. Mieth), in die Top 10 der Quali fahren.
Nach dem Start der ersten Gruppe kam es sofort zu einem Zweikampf an der Spitze, der ganz im Zeichen von H. Mieth und W. Krech stand. Es war ein Schlagabtausch auf höchstem Niveau, welcher sich erst zu Gunsten von W. Krech entwickelte, als das Fahrzeug des amtierenden deutschen Meisters, der leider nicht am Freitagstraining teilnehmen konnte, von diversen Kinderkrankheiten geplagt an die Boxen musste*. Dicht dahinter konnten H. Collard, H. Sturm und die einzige Fahrerin G. Alt-Petri, das hohe Tempo mitgehen.
Es entwickelte sich eine wilde Fahrt um die Positionen, bei der G. Alt-Petri (von Startplatz 14 aus) immer schneller wurde, und zunächst sogar an H. Mieth vorbei auf Platz 2 vorfahren konnte. Das nächste Trio, bestehend aus T. Crößmann (Division 2), K. Petri (Division 2) und P. Porzel (Division 1), versuchte den Anschluss zu halten. P. Porzel wurde durch diverse Defekte immer wieder zurückgeworfen und musste schließlich vorzeitig aufgeben.
Im weiteren Rennverlauf konnte sich W. Krech an der Spitze behaupten. H. Mieth erkämpfte sich kurz vor Rennende noch den zweiten Gruppenplatz zurück. Es folgten G. Alt-Petri, H. Sturm, H. Collard, vor K. Petri und T. Crößmann auf den Plätzen.
Dabei zeigten die High Speed-Neueinsteiger, H. Sturm als auch T. Crößmann, eine beeindruckende Performance und fuhren ein hervorragendes Rennen.
Im Gesamtergebnis konnte W. Krech sogar auf den 6. Platz (1. Division 2), H. Mieth auf Platz 7 (2. Division 2), G. Alt-Petri auf Platz 8, H. Sturm auf Platz 9 und H. Collard auf Platz 10 (3. Division 2) vorfahren.
In der zweiten Gruppe bildeten die Fahrzeuge der Division 1 eine geschlossene Gesellschaft. Der Start und die folgende Renngeschwindigkeit waren atemberaubend. Alle Fahrer konnten das sehr hohe Anfangstempo problemlos fahren.
Der vielfältige, wilde Klang der Fahrzeuge sorgte zudem für reichlich Adrenalin und lies die Herzen höher schlagen.
Zum ersten Zwischenfall kam es nach 70 Runden, als ein Wagen plötzlich zum Stillstand kam. Mit einem kapitalen Achslagerschaden war T. Hahnel leider frühzeitig aus dem Rennen. Die verbliebenen 7 fuhren weiter auf Augenhöhe, und obwohl schon genügend Druck im Kessel war, erhöhten einige Akteure weiter das Tempo.
Der sprichwörtliche Ritt auf der Kanonenkugel wurde fortgesetzt und es folgte, was vielleicht vermeidbar gewesen wäre. Durch erhöhten Lackaustausch, typische und untypische Rennunfälle mit und ohne Selbstbeteiligung, verloren die Piloten F. Schüler, M. Niemas und Polesetter I. Porzel viel Zeit an den Boxen.
Davon unbeeindruckt drehten die anderen weiter gekonnt ihre Runden, wobei die unterschiedlichen technischen Konzepte gut sichtbar wurden. Je nach Motorisierung und SetUp, waren Fahrzeuge auf den Geraden schneller, andere in den Kurven, einige Fahrzeuge weder noch, aber dafür sehr konstant und auf die komplette Runde, und genauso schnell wie die anderen …
Der weitere Rennverlauf entwickelte sich, mit den hervorragend aufgelegten Fahrern M. Kerth, D. Bock und C. Kremer, zu einem Dreikampf und die Spitze. L. Schäfer, ebenfalls extrem schnell unterwegs, konnte folgen, bis er von verschiedenen technischen Defekten aus der Entscheidung genommen wurde.
Obwohl der Kampf um die Positionen vehement fortgesetzt wurde, sollte es erst im letzten Lauf zur Entscheidung kommen. Die Anspannung war enorm, als M. Kerth als Spitzenreiter in Rennlauf 8 startete, und obwohl das Renntempo zum Finale nochmals angezogen wurde, blieb der Kampf um die Positionen immer fair.
Kurz vor Rennende konnte D. Bock, ganz knapp vor M. Kerth und C. Kremer, die Führung übernehmen. M. Niemas und F. Schüler gelang es noch, auf die Platze 4 und 5 vorzufahren, wobei die Platzierungen 6 bis 10 an die zuvor gefahrene Gruppe gingen. Drei Slotcars aus der Division 2 gelang es, mit den Platzierungen 6, 7 und 10, in die Top 10 zu fahren.
Bei der Siegerehrung konnten die Preise, jeweils ein Slotcar der Marke Slot.it, an die glücklichen Gewinner in der Gesamt- und Sonderwertung übergeben werden. Die Preisverleihung erfolgte durch Gabi Alt-Petri für H+T Motor Racing.
Den Concours d’Elegance für das schönste selbstlackierte Slotcar, konnte W. Krech für sich entscheiden, und ein Slotcar White Kit von Slot.it gewinnen.
Auch in der zweiten Austragung machte die „Magnet Mania“ superschnelles Racing am absoluten Limit zum Erlebnis, und begeisterte wieder mit einem bis zum Schluss völlig offenen Rennausgang: Zwischen dem Sieger und Vize-Sieger lagen weniger als 4 Runden, bei 40 Minuten Fahrzeit nicht einmal 14 Sekunden Rückstand!
Als Resümee bleibt festzuhalten: Die Division 2 bietet nach wie vor ein nicht zu unterschätzendes Power-Potenzial und ist sofort zu Stelle, wenn ein Division 1 Bolide auch nur etwas schwächelt. Ein Division 1 Rennfahrzeug kann die absolute Waffe sein, wenn diese gekonnt, aber vor allem mit Köpfchen eingesetzt wird.
Ein hohes Maß der Anerkennung geht an die drei Sieger C. Kremer, M. Kerth und D. Bock, die souverän um das Podium gekämpft haben. Hierzu war ein erstklassiges Fahrkönnen und das gekonnte Abrufen der brutalen Power erforderlich, ohne dabei die Fahrzeuge sprichwörtlich zu „überfahren“.
Mit einer sehr präzisen, besonnenen und extrem effizienten Fahrweise, wurde High Speed-Spezialist D. Bock verdient deutscher Meister und hat allen gezeigt, was möglich ist.
Wir wünschen allzeit „gut Strom“!
Euer Team von H+T Motor Racing
*Anmerkung:
Das ex-Meisterauto konnte leider nicht zum Einsatz kommen, da dieses samt Ersatzwagen und sämtlichen Zubehör, dem Besitzer beim Diebstahl seines PKWs mit entwendet wurden.