Magnet Mania – Deutsche Meisterschaft High Speed-Slotcars am 25.03.2023

Auf dem Rennprogramm stand das schnellste Rennen der Saison, die Deutsche Meisterschaft im High Speed Slot Car Racing über eine Gesamtdistanz von 40 Minuten.

Wie in den Vorjahren gab es zwei High Speed-Rennklassen, die Division 1 für innovative Technikfans und alternativ die Division 2 mit einheitlicher Technik. Da das technische Reglement in der Division 1 nahezu frei ist, resultiert daraus die Bezeichnung Offene Klasse. Hier kommen modifizierte Magnet-Slotcars bis hin zu Eigenbauten zum Einsatz.

Als Gegenpol kommt die schnelle Division 2 in Spiel. Als Standardklasse basiert diese auf dem PLAFIT Red Devil Rennchassis mit Serienteilen. Letzteres vereinfacht nicht nur den Fahrzeugaufbau, sondern sorgt auch für größtmögliche Chancengleichheit.

Beide Kategorien fahren zusammen, wobei die Slotcars der Division 2 zusätzlich in einer Sonderwertung gewertet werden.

Training

Die Trainingsläufe am Freitag waren wie immer entspannt und es hat Spaß gemacht, die irrwitzig schnellen Autos zu fahren. Es wurden Informationen über Technik-Upgrades ausgetauscht und Einsatzfahrzeuge entsprechend um- oder nachgerüstet.

Ein gemeinsames Abendessen war der gebührende Abschluss eines tollen Tages.

Das Training am Samstagmorgen verlief ebenso, d.h. locker und konzentriert. Sogar die härteste Konkurrenz wurde noch vor dem Rennen unterstützt und mit Komponenten zur Fahrzeugoptimierung versorgt – so soll es sein, es lebe der Sport!

Qualifying

Mit dem Qualifying begann die Jagd nach den schnellsten Rundenzeiten und es wurde ein wahres Feuerwerk entfesselt – denn so schnell wurde noch nie zuvor gefahren …

Die Pole Position holte sich mit 2,920 Sekunden W. Krech, gefolgt von P. Kremer (3,048) und M. Niemas (3,081). Die zwei schnellsten Fahrzeuge der Division 2, gefahren von I. Neumann (3,476) und C. Kremer (3,477), folgten mit den Plätzen 11 bzw. 12 knapp außerhalb der Top Ten.

Die superschnelle Rundenzeit von M. Krech entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37,60 km/h und ist absolut beeindruckend. Seine Qualifying-Zeit verbesserte die bisherige Rekordrunde von M. Kerth, der beim Rennbahn-Treff Extra für Magnet-Slotcars am 25. Februar, mit 2.934 Sekunden als Erster die 3-Sekunden-Marke durchbrochen hatte!

Rennen

Im Gegensatz zur superschnellen Qualifikation verzögerte sich der Rennbeginn durch eine Fehleingabe im Computer zur Datenerfassung, anschließend verlief der eigentliche Start aber reibungslos.

B. Mager gab von Beginn an das Tempo vor und ging sofort in Führung. Über die 40 Minuten konnte er diese Stück für Stück ausbauen. Um Platz zwei kam es zum Duell zwischen zwei Division 2- und drei Division 1- Fahrzeugen, wobei I. Neumann, C. Kremer, H. Sturm, T. Stemmler und I. Porzel um die Positionen fuhren.

Auf den Plätzen folgten zwei weitere Division 2 Racer von H. Collard und T. Crössmann, die beide schnell und konstant fahrend auf ihre Chance lauerten.

Lange Zeit war I. Porzel mit von der Partie, bevor er von Stromabnehmer-Problemen gebremst und letztendlich durch ein gebrochenes Chassis aus dem Rennen war.

Dank der guten Gruppenleistung konnte sich B. Mager vom 9. Startplatz auf Platz 5 im Endergebnis verbessern. Platz 2 in der Gruppenwertung ging an T. Stemmler, der erst im Schlussspurt noch knapp an H. Sturm vorbeiziehen konnte. Beide zeigten eine erstklassige Darbietung, in der sie verdient, vom 13. Startplatz auf den 7. bzw. vom 14. auf den 8. Platz im Gesamtergebnis, vorgefahren sind. C. Kremer folgte auf Platz 4 und schaffte, als Schnellster der Division 2, noch den Sprung in die Top Ten.

Der Start der Gruppe der Trainingsschnellsten war fulminant, und es wurde sofort unter hoher Anspannung mit schnellsten Rundenzeiten ins Rennen gegangen. Normalerweise lässt die Anspannung nach den ersten Runden nach, aber anstatt es ruhiger angehen zu lassen, wurde härter gefahren und die Konkurrenz immer mehr unter Druck gesetzt.

Gegen alle Widerstände übernahm F. Schüler die Führung, die er lange halten konnte. P. Kremer und M. Niemas nahmen die Verfolgung auf. Dahinter hielt sich T. Hahnel auf dem 4. Platz. In dessen Rückspiegel war bereits W. Krech, der als Polesetter am Anfang im Verkehr hängen geblieben und dann bemüht war, die Lücke zur Spitze zuzufahren. M. Kerth und T. Alber ließen sich vom hohen Renntempo nicht beeindrucken, folgten in Schlagdistanz auf den Positionen.

Obwohl das Tempo bereits unglaublich war, wurde weiter bis ans Limit und darüber hinaus gefahren. Im Einzelfall lagen auch schon mal die Nerven blank. Dies führte zu vermehrten Rennunterbrechungen und zusätzlichen Boxenstopps …

Der Rennverlauf blieb spannend. P. Porzel, der von Startplatz 7 ins Rennen gegangen, wurde durch technische Probleme, bis hin zum Wechsel des Geschwindigkeitsreglers, zurückgeworfen. Die schnelle Fahrt von M. Kerth wurde unterbrochen, als sich die Karosserie seines Wagens vom Fahrgestell löste. Auch die grandiose Vorstellung von T. Hahnel fand durch ein kleines Missgeschick ein jähes Ende, dem ein langer Boxenstopp folgte.

Eher unauffällig aber dafür konstant schnell war T. Alber, der sich vom 9. Startplatz im Rennen auf Platz 6 vorarbeitete, mit nur wenigen Metern Rückstand auf den 5. Platz. P. Kremer, der lange vorne mit dabei war, verlor durch diverse Stopps an Boden, konnte sich aber noch den 4. Platz sichern. Als Schnellster im Feld gelang es W. Krech, dank einer tollen Aufholjagd, noch auf das Podium zu fahren.

Gegen Ende des Rennens ging es auch an der Spitze immer enger zu. So kam es erst im Finish, als ein gut aufgelegter F. Schüler von einem hochmotivierten M. Niemas überholt wurde, zum entscheidenden Positionswechsel.

Intermezzo

40 Minuten am Limit mit solch superschnellen Highspeed-Slotcars zu fahren ist eine mentale Herausforderung und als solches extrem anspruchsvoll. Die Anspannung war enorm, vor allem in der Gruppe der Schnellsten. Überraschend war, dass sich diese Anspannung von Lauf zu Lauf steigerte und bis zum Schluss hart um jeden Millimeter gefahren wurde.

Da war es schon wie eine Erleichterung, als ein Teilnehmer (der ersten Fahrergruppe gegen Ende des vorletzten Rennlaufs der schnellsten 8 Fahrer) in den Saal rief:

„Mit den Runden kann was nicht stimmen, das ist rechnerisch nicht möglich, ich habe gesehen, dass hier einmal zu lange gefahren wurde!“

Völlig überraschend und wie aus dem Nichts, führte diese Ansage zur unvermeidlichen Unterbrechung des Rennens. Nun war die Rennleitung um K. Petri gefordert. Alle Renndaten wurden anschließend nach dem 4-Augen-Prinzip überprüft.

Mehrere Kontrollen zeigten, dass die Daten korrekt waren. Auch rechnerisch stimmte alles, denn beim Vergleich der hochgerechneten Rundenzeiten mit der Fahrzeit pro Lauf war die schnellste Gruppe einfach schneller, d.h. es wurden im Durchschnitt mehr Runden pro Lauf über alle Fahrspuren gefahren …

Als die Situation geklärt war, konnte man sich wieder dem Rennen widmen indem man die rasante Fahrt fortsetzte. Nach Rennende, kehrte dann auch die gewohnte Lockerheit zurück …

Tombola

Als nächster Höhepunkt folgte die Tombola. Hierbei kamen Slotcar-Artikel, vom Slotcar über Chassis, Karosserien und Motoren, zur allgemeinen Verlosung. Als Lottofee fungierte G. Alt-Petri von H+T MOTOR RACING, sie zog die Lose der
Gewinner.

Siegerehrung

Bei der Siegerehrung wurden die Preise, Slot.it Slotcars und PLAFIT Red Devil Chassis inklusive Motor, an die drei Erstplatzierten im Gesamtergebnis und die drei Siegern der Sonderwertung für Fahrzeuge der Division 2, übergeben. Die Preisverleihung wurde von D. Bock, dem deutschen Meister der Rennsaison 2022, durchgeführt.

Den Concours d’Elegance gewann C. Kremer. Dafür erhielt er als Preis einen Slotcar-Bausatz White Kit von Slot.it, für das schönste selbstlackierte Slotcar.

Fazit

Neue, optimierte Technikpakete waren die große Überraschung. Die High Speed-Slotcars des Jahrgangs 2023 waren nicht nur schneller, auch beim Fahrverhalten wurden enorme Fortschritte erzielt. Dieser Tatbestand sorgte für Begeisterung und zauberte wie strahlender Sonnenschein ein zufriedenes Lächeln auf viele Gesichter.

Das Rennen der Schnellsten war dann eher bewölkt als heiter. Es wurde teils mit zu viel Herz Gas gegeben und auch zu engagiert gefahren. Nicht wenige Akteure hätten, mit etwas Zurückhaltung, noch bessere Ergebnisse erzielen können. Aber der Mensch ist, wie er ist, und im Nachhinein ist man immer klüger.

Schade, dass der bisherige Meister und Highspeed-Spezialist D. Bock wegen einer Augenverletzung nicht starten konnte. Es wäre interessant gewesen zu sehen, welches Ergebnis er mit seiner bekannt schnellen, aber stets besonnenen und vor allem äußerst effektiven Fahrweise hätte erzielen können.

Glückwunsch

Wir gratulieren den Gewinnern M. Niemas, F. Schüler und W. Krech, den Siegern der Sonderwertung C. Kremer, I. Neumann und H. Collard, sowie allen weiteren Fahrern auf den folgenden Plätzen.

Alle Teilnehmer erhielten einen speziellen Sticker MAGENT MANIA — 2023 als Würdigung und zugleich Erinnerung für die Teilnahme.

Wir wünschen allzeit „gut Strom“!
Euer Team von H+T Motor Racing

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