Am 16. September trafen sich schnelle Slotcars und Fahrer zur Deutschen Meisterschaft für moderne GT-Wagen im Maßstab 1:24, die im DPM AUTODROM ausgetragen wurde.
Der Wettbewerb
Zur Auswahl standen acht homologierte GTs von SCALEAUTO im Maßstab 1:24, die nach einem ausgefeilten Reglement mittels BOP (Balance-Of-Performance) eingeordnet werden, um auf Augenhöhe gegeneinander antreten zu können.
Um größtmögliche Chancengleichheit zu gewährleisten, werden bei der Deutschen Meisterschaft zuvor geprüfte und gekennzeichnete Motoren sowie ebenfalls markierte Hinterräder und Stromabnehmer aus einer Charge als Hand-Out-Teile ausgegeben.
Diese Einheitsteile wurden dann unter Aufsicht der technischen Kontrolle in alle Fahrzeuge eingebaut und kamen im Rennen zum Einsatz.
Der Trainingstag
Das Training verlief locker und dank dem Kartenturm-System mit steckbaren Namensschildern auch im allgemeinen freien Training problemlos.
Es ging konzentriert ans Werk und wie gewohnt wurde an Mensch und Maschine gefeilt. Neben den üblichen Verdächtigen machten viele mit schnellen Rundenzeiten auf sich aufmerksam. Auffallend war dabei die Performance von U. Sperber, die vom Radio-Fahrerlager gleich kommentiert wurde: Mal abwarten, was dann morgen mit den Ausgabeteilen geht? Die Frage war zu Recht gestellt und ein klarer Hinweis, dass der Renntag kein langweiliger Tag werden sollte …
Das Training in Gruppen verlief ebenso ruhig und diszipliniert, auch der Materialeinbau sowie die technische Abnahme wurden problemlos gemeistert.
Die Fahrzeugvorbereitung war besser als je zuvor und es gab nur geringfügige Beanstandungen. Ein Lob gab es dafür von der technischen Abnahme, das nicht unerwähnt bleiben sollte.
8 Uhr abends. Pünktlich machte sich die Renngemeinschaft auf den Weg oder begab sich zum Champions Dinner, um gemeinsam den Abend zu verbringen.
Vor dem Rennen
Der Renntag ist immer etwas Besonderes, da eine gewisse Spannung in der Luft liegt und die Vorfreude auf das Rennen wächst.
Während der Qualifikation wurde dann die Frage, ob U. Sperber auch mit den ausgegebenen Teilen schnell sein kann, beantwortet:
Ja, das konnte er und sicherte sich mit 5,011 Sekunden die Pole-Position! Mit D. Geiger und P. Kremer folgten zwei weitere Youngster.
Das Rennen
Von Beginn an wurde in der ersten Startgruppe begeisterndes Slot Racing geboten. Der Gruppensieg ging an T. Alber, der vor allem ein Rennen gegen sich selbst fuhr. Dahinter waren alle damit beschäftigt, mit der Spitze mitzuhalten. Kein leichtes Unterfangen, denn es kam zu einem Feuerwerk an Positionswechseln zwischen A. Lippold, T. Hahnel, M. Hahnel und T. Stemmler, bei denen auch P. Schüler lange Zeit kräftig mitmischte. Positiv auch die Leistung und die sportliche Einstellung von T. Gerling, der erst am Samstag eintreffend noch am Rennen teilnahm.
Der Kampf um die Positionen wurde unterbrochen, als Rennleiter K. Petri nach einer Rennunterbrechung den falschen Knopf drückte. Die Fehlfunktion wurde durch einen verlorenen Diffusor am Fahrzeug von P. Schüler ausgelöst, bei dem nicht klar war, ob ein kleines, gebrochenes Teil zusammen mit dem verbleibenden Diffusor wieder am Fahrzeug befestigt werden musste? Das konnte geklärt werden, aber anstatt das Rennen mit dem Pausenschalter fortzusetzen, gab es den Klassiker: Die Start/Stop-Taste wurde gedrückt, wodurch der Rennlauf wiederholt werden musste …
Auch die zweite Startgruppe ging sehr konzentriert zur Sache und fuhr mit hohem Tempo um die Positionen. Im Verlauf des Rennens wurden I. Basas und S. Timme immer besser. Eine tolle Leistung, die in beiden Fällen mit Top 10-Platzierungen bestätigt wurde. Dies gelang auch H. Sperber, der versuchte, mit den Führenden mitzuhalten, und sich von seinen hartnäckigen Verfolgern M. Kurz und A. Thorwesten distanzieren zu können. O. Grosch konnte die hohe Geschwindigkeit mitgehen, verlor dann aber an Boden. Auch T. Maxeiner war mittendrin dabei, hatte aber aufgrund eines verlorenen Hinterrades einen längeren Boxenstopp und fiel dadurch leider zurück.
Anschließend wurde das Rennen der schnellsten Startgruppe mit Spannung erwartet. Vom Start weg sorgte das gefahrene Renntempo für Begeisterung. U. Sperber übernahm die Führung und D. Geiger und P. Kremer setzten sofort nach, um den Führenden noch mehr unter Druck zu setzen und vielleicht sogar in einen Fehler treiben zu können. Doch der Führende ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und beeindruckte durch eine besonnene und souveräne Fahrweise.
Hinter dem Trio ging es nicht weniger spannend zu: I. Neumann, J. Brommer, P. Neuwirth und W. Krech ringen vehement um die Positionen.
Das Rennen blieb spannend und verlief reibungslos, bis das Fahrzeug von D. Geiger plötzlich Aussetzer hatte. Dies führte zu einer unvermeidlichen Unterbrechung des Rennens, denn nun galt es, der Ursache auf den Grund zu gehen: Liegt das Problem am Fahrzeug/Regler oder an der Strecke/Stromversorgung?
Um dies festzustellen, wurde das Fahrzeug mitsamt Regler auf einer anderen Bahn geprüft. Da es hier keine Probleme gab, musste der Fehler an der Bahnspur liegen. Diese wurde auf Fremdkörper untersucht, die einen Kurzschluss oder kurzzeitige Stromunterbrechungen verursachen können. Transformator und die Anschlussbox wurden ebenfalls kontrolliert. Gleichzeitig, wie in einem solchen Fall üblich, die ausgegebene Motor mit Kabel überprüft.
Als alle Maßnahmen ohne Befund blieben, musste das Rennen abgebrochen werden, um mit einem anderen Fahrzeug auf der Strecke testen zu können. Als der Testwagen funktionierte, war klar, der Fehler liegt doch am Fahrzeug. Und ja, die Ursache war ein Kontaktproblem an einem Zuleitungskabel, das zeitweise funktionierte …
Da das Problem am Fahrzeug lag, folgte ein Meeting der Rennleitung mit dem Orga-Team, welches zur einer Boxenstopp-Strafe des betroffenen Fahrzeugs führte.
Als der Rennlauf neu gestartet wurde, ging die wilde Fahrt um die Positionen unbeirrt weiter. D. Geiger musste jedoch mit seinem Fahrzeug im Servicebereich anhalten, und im Parc Ferme-Bereich hatte Mechaniker S. Geiger unter Aufsicht die Karosserie vom Fahrwerk zu nehmen, beides getrennt vorzuhalten, um es dann wieder zu Komplettieren. Im Anschluss ging es direkt zurück in den Servicebereich, und D. Geiger konnte das Rennen wieder aufnehmen.
Zwischenzeitlich waren die anderen Teilnehmer wieder im schnellen Renn-Rhythmus unterwegs. Spitzenreiter U. Sperber kontrollierte dabei nach wie vor gekonnt das Feld, aber P. Kremer lies nicht abreisen. Dann folgten D. Geiger und W. Krech, der immer schneller fuhr und sich von den Verfolgern absetzen konnte.
Auf den Plätzen J. Brommer und P. Neuwirth, die sich über die ganze Rennzeit nichts schenkten, vor I. Neumann der mit einer beeindruckenden Fahrt folgte.
Die Sieger
Erster im Gesamtergebnis und deutscher Meister wurde U. Sperber, vor P. Kremer und D. Geiger.
In den TOP 10 folgten W. Krech, J. Brommer, P. Neuwirth, I. Basas, I. Neumann, S. Timme und H. Sperber auf den Plätzen.
Die Tombola
Nach dem Rennen die Tombola als nächster Höhepunkt. Zu Verlosung kamen Fahrzeugbausätze, Karosserien und Rennzubehör von SCALEAUTO. Die Sachpreise wurden mit Unterstützung der Lottofee G. Alt-Petri von H+T MOTOR RACING verlost und durch I. Basas, als Vertreter von SCALEAUTO, an die Gewinner übergeben wurden.
Die Siegerehrung
Bei der Siegerehrung gab es dann personalisierte Urkunden und besondere Aufkleber, welche an alle Teilnehmer überreicht wurden.
Ein Slotcar-Bausatz RC2 ging zudem an die bestplatzierten Fahrer je Fahrzeugtyp, und jeweils ein RC2 Slotcar an die drei Sieger.
S. Timme gewann den Concours d’Elegance. Er baute ein Super-Modell und gewann als Preis dafür einen RC2 Slotcar-Bausatz.
Die Siegerehrung wurde durch I. Basas von SCALEAUTO und A. Ehl, dem Herausgeber der Fachzeitschrift CAR-ON-LINE, durchgeführt.
Nachlese
Von den 8 zugelassenen Fahrzeugen kamen 7 verschiedene Modelle zum Einsatz, und diese belegten in der Quali als auch im Rennen jeweils die ersten 7 Plätze! Das technische Reglement mit BOP (Balance-Of-Performance) funktioniert und bildete die Grundlage für hervorragenden Modellsport.
Das bei einer so hohen Leistungsdichte die optimale Vorbereitung eine wichtige Rolle spielt, ist klar, aber glücklicherweise macht letztendlich die Person „am Drücker“ den Unterschied.
So konnte man zwei Tage zusammen mit schnellen Slotcars und Rennfans erleben. Das Fahren war hart, aber fair. Und auch das Zusammenspiel auf und abseits der Rennstrecke war positiv, und genau so sollte es auch sein.
Bezüglich der Technik bleibt festzustellen, dass es jederzeit zu Problemen kommen kann. Das ist nicht schön, aber auch beim Rennsport im Maßstab 1:1 leider so. Das Problem eines zeitweise funktionierenden Zuleitungskabels ist zwar selten, bedarf jedoch einer besseren Lösung.
In der Woche vor dem Rennen gab es diverse Absagen, einige davon leider unfallbedingt. Wir möchten daher den Betroffenen noch alles Gute und eine baldige Genesung wünschen und den Teilnehmern danken, die kurz vor dem Rennen als Nachrücker an den Start gingen.
Wir gratulieren den Siegern U. Sperber, P. Kremer und D. Geiger sowie allen weiteren Fahrern auf den folgenden Plätzen.
Wir wünschen allzeit „gut Strom“!
Euer Team von H+T Motor Racing